Brustkrebs ist eine sehr häufige Erkrankung, in Deutschland erkrankt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens daran. Experten gehen davon aus, dass nur in einem kleinen Teil der Fälle (ca. 5 - 10 Prozent) eine genetische Veranlagung zu Brust- und Eierstockkrebs in der Familie vorliegt. Hierdurch wird das Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, stark erhöht.
An das Vorliegen eines "Brustkrebs-Gens" muss z.B. gedacht werden, wenn es mehrere (in direkter Linie miteinander verwandte) Betroffene gibt, wenn eine Erkrankung in noch relativ jungem Alter auftritt oder auch bei beidseitigem Auftreten von Brust und Eierstockkrebs. Auch Männer können eine solche Anlage tragen und an ihre Nachkommen weitergeben. Das BWTZ kooperiert mit dem Zentrum für Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln.
Das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs hat zur Orientierung folgende Kriterien aufgestellt:
Familien (aus derselben Familienseite) mit:
- mindestens 3 an Brustkrebs erkrankten Frauen
- mindestens 1 an Brust- und Eierstockkrebs erkrankten Frau
- mindestens 2 an Eierstockkrebs erkrankten Frauen unabhängig vom Alter
- mindestens 1 an beidseitigem Brustkrebs erkrankten Frau mit einem Ersterkrankungsalter unter 51 Jahren
- mindestens 1 an einseitigem Brustkrebs erkrankten Frau mit einem Ersterkrankungsalter unter 36 Jahren
- mindestens 1 an Brustkrebs erkrankten Mann und zusätzlich 1 an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankten Betroffenen
Wenn Sie selbst oder Ihre Familie eines oder mehrere dieser Kriterien erfüllen oder wenn eine andere auffällige Häufung von Krebsfällen in Ihrer Familie bekannt ist, sollten Sie das Angebot zur genetischen Beratung wahrnehmen.
Das Leistungsspektrum der Zentren umfasst:
- Klärung des individuellen Erkrankungsrisikos
- Beratung zum Thema Gentest, ggf. Durchführung eines Gentests
- Intensivierte Früherkennung bei bestätigter familiärer Anlage
- Durchführung vorbeugender Maßnahmen zur Reduktion des Erkrankungsrisikos
- Studien im Bereich "Genetischer Brust- und Eierstockkrebs"
- Psychologische Begleitung
Die Kosten für die Behandlung an einem der Zentren werden derzeit im Rahmen eines Versorgungsvertrages von den meisten Kostenträgern übernommen. Das BWTZ kooperiert mit dem Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln.