Als erstes und eines der größten Tumorzentren in Deutschland ist das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) auf der Grundlage der wegweisenden Konzepte von C. G. Schmidt und E. Scherer entstanden, deren Ziel es war, Internistische Onkologie und Strahlentherapie zusammenzuführen: Bereits 1967 begründeten sie die interdisziplinäre Essener Tumorklinik. Mit der Einrichtung des Instituts für Zellbiologie (Tumorforschung) unter der Leitung von M. F. Rajewsky im Jahr 1975 entwickelte die Tumorklinik sich weiter zu einem Comprehensive Cancer Center. 1975 wurde durch U. Schäfer ein Knochenmarkstransplantationsprogramm gegründet, welches rasch zu einem der größten Programme Europas und weltweit wuchs. Das WTZ besteht unter diesem Namen seit 1977 und hatte von Anfang an einen starken Einfluss als Vorbild für andere Tumorzentren in Deutschland. Seit 1995 ist die Onkologie einer von drei zentralen Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen. Diese Anstrengungen führten 2009 zur Anerkennung des WTZ als Onkologisches Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe. Die Anerkennung wurde 2013 und erneut 2016 nach Wiederbegutachtungen erneuert. 2010 wurde das WTZ als einer der 7 Partnerstandorte des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) ausgewählt, welches von Bund, Ländern und weiteren Partnern als langfristige Institution zur Förderung der translationalen Krebsforschung im Interesse einer bestmöglichen Behandlung für Krebspatientinnen und Krebspatienten gegründet wurde.
Das WTZ steht für die multidisziplinäre Behandlung von mehr als 30.000 Patienten jährlich, eng verknüpft mit onkologischer Forschung und Lehre. Früherkennung, präzise Diagnose, individuelle Therapie, Beteiligung an klinischen Studien und ein Fokus auf die besonderen Bedürfnisse jeder Patientin und jedes Patienten sowie deren Angehörige sind die Eckpunkte der Versorgung am WTZ.
Integrierte Krebsbehandlung erfordert eine integrierte Infrastruktur: Die interdisziplinäre Ambulanz des Westdeutschen Tumorzentrums als zentrale Anlaufstelle für Krebspatienten wurde 2008 eröffnet. 2012 eröffneten das Gebäude "Westdeutsches Tumorzentrum – Stationen" sowie das neu renovierte "Westdeutsche Tumorzentrum – Forschungsgebäude". Als Flagschiff innovativer Strahlentherapie kam 2013 das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen hinzu. Heute umfasst das WTZ 14 interdisziplinäre tumorzentrierte Behandlungsprogramme:
- DCP 01: Magen-Darm-Tumoren »
- DCP 02: Lungen- und Thoraxtumoren »
- DCP 03: Leukämien, Lymphome und Myelome »
- DCP 04: Gynäkologische Tumoren »
- DCP 05: Neuroonkologische Tumoren »
- DCP 06: Tumoren der Harn- und Geschlechtsorgane »
- DCP 07: Pädiatrische Hämatologie/Onkologie »
- DCP 08: Hauttumoren »
- DCP 09: Endokrine Tumoren »
- DCP 10: Kopf-Hals-Tumoren »
- DCP 11: Augentumoren »
- DCP 12: Knochen- und Weichteiltumoren (Sarkome) »
- DCP 13: Knochenmarktransplantation
- DCP 14: Lebertumoren »