Das Konzept zur Brustkrebsbehandlung für jede einzelne Patientin wird nach Vorliegen des histologischen Befunds in der interdisziplinären Tumorkonferenz ausgearbeitet. Hier beraten unsere Fachmediziner aus den Bereichen Gynäkologie, internistische Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie wöchentlich über die Diagnose und die individuell richtige Therapie einer jeden Patientin. Grundlage ist die feingewebliche mikroskopische Untersuchung und Beurteilung des Brustgewebes durch den Pathologen.
Entscheidungen über die Therapie werden in erster Linie bestimmt durch die klinischen Tumorspezifikationen wie Größe, Anzahl der befallenen Lymphknoten, Nebenerkrankungen und die biologischen Eigenschaften wie Hormonrezeptoren und Wachstumsfaktoren, Proliferationsmarker wie Ki67 sowie, wenn nötig, Genexpressionstests. Auch das Lebensalter, eine etwaige genetische Belastung sowie Begleiterkrankungen können Auswirkungen auf die Therapie haben und werden in die Entscheidungsfindung mit einbezogen.
Da bei der Zusammenstellung der konkreten therapeutischen Maßnahmen neben der Bekämpfung der Krankheit die Erhaltung der Lebensqualität im Vordergrund steht, wird neben den Klassifikationen des Tumors auch die körperliche, psychosoziale und emotionale Situation der Patientin berücksichtigt. Mithilfe möglichst zielgerichteter Therapieformen (Targeted Therapy) ist es häufig möglich, die Belastung der Patientin zu begrenzen. Es gibt also keine "Standardtherapie". Auf Basis aller Faktoren wird die Therapie individuell an die Krankheit und an die jeweilige Patientin angepasst.